Welttag des Stotterns am 22. Oktober 2023 mit dem Motto "Stotternde klären Mythen auf"

Logo zum Welttag des Stotterns der Bundesvereinigung Stottern und Selbsthilfe e.V.

Anlässlich des Welttags des Stotterns am 22. Oktober 2023 ruft die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe (BVSS) dazu auf, Vorurteile und Mythen gegenüber stotternden Menschen zu überwinden. Dazu bietet die gemeinnützige Selbsthilfeorganisation frei zugängliche Informationsmaterialien an, darunter einen neuen Erklärfilm. "Es ist wichtig, vermeintliches Wissen über Stottern zu hinterfragen und sich von Trugschlüssen zu lösen, um eine inklusive Gesellschaft zu schaffen", ist Norbert Bender, Vorsitzender der BVSS, überzeugt.

Ein weit verbreiteter Mythos ist beispielsweise die Annahme, dass meist ein emotionales Trauma Auslöser für Stottern sei. "Ein Ammenmärchen", weiß Norbert Bender. Der heute 66-Jährige begann im Alter von drei Jahren zu stottern: "Die Forschung hat längst gezeigt, dass die häufigste Form der Redeflussstörung, die fast immer im Kindesalter entsteht, komplexe neurologische Ursachen hat." Ein psychogenes Stottern hingegen ist selten und kommt bei Kindern so gut wie gar nicht vor, das stellte bereits 2018 die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) in ihrer Leitlinie klar.

Als einer der über 800.000 stotternden Menschen in Deutschland kennt Norbert Bender die alltäglichen Fehleinschätzungen aus eigenem Erleben gut. "Wenn ich mir meine Eiskugeln bestelle, ist das mit Stottern manchmal anstrengend – für mich und mein Gegenüber", dessen ist sich Bender bewusst. "Aber ich weiß immer, was ich sagen möchte und wenn man mir das Wort abschneidet ist das nicht hilfreich, sondern eher demütigend." Dabei gibt es für das Gespräch mit einer stotternden Person ein einfaches Rezept: geduldig zuhören, ausreden lassen und Blickkontakt halten. Diese Tatsache und mehr vermittelt der knapp zweiminütige Erklärfilm, den die BVSS anlässlich des Welttags des Stotterns nun auf ihrer Website sowie über Social Media veröffentlicht hat. Umfassende Aufklärung für häufige Fragen und Mythen bietet die Selbsthilfeorganisation außerdem mit ihrer kostenfreien Broschüre "Faktencheck Stottern".

Mehr Infos unter: www.bvss.de und www.bvss.de/welttag.

Quelle: Pressemitteilung der Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe e.V. vom 19.10.202

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